Allergie gegen Hunde
Eine Hundeallergie kann das Zusammenleben mit dem geliebten Vierbeiner ziemlich erschweren. Doch was genau steckt hinter dieser allergischen Reaktion bei Kontakt mit Hunden? Und was kannst du dagegen tun, wenn du betroffen bist? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Hundeallergien.
Wir klären im Artikel in verständlicher Sprache auf und das ganz ohne Werbung. Du kannst im Inhaltsverzeichnis nach dieser Einleitung direkt zu den Themen springen, die dich am meisten interessieren.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 9. Mai 2024
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Was ist eine Hundeallergie?
Eine Hundeallergie ist eine allergische Reaktion auf Proteine, die im Speichel, Urin und Hautschuppen (auch Dander genannt) von Hunden enthalten sind. Diese Proteine können bei manchen Menschen das Immunsystem überreizen, was zu typischen Allergiesymptomen führt.
Die Allergie wird nicht durch das Fell selbst, sondern durch die Hautschuppen und den Speichel ausgelöst, die sich an den Haaren festsetzen. Hunde, die wenig haaren, können also dennoch Allergien auslösen, da sie weiterhin diese Proteine produzieren.
Bei unseren Tipps am Ende des Artikels listen wir Hunderassen auf, die für Hundeallergiker je nach Stärke der Symptome möglicherweise besser geeignet sind.

Anzeichen einer Hundeallergie
Eine Hundeallergie kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Die Intensität der Symptome kann von Person zu Person variieren und hängt oft von der Menge an Allergenen ab, mit der du in Kontakt kommst.
Juckende oder tränende Augen
Die Augen können rot werden, tränen und stark jucken. Das kann besonders unangenehm sein und die Sicht beeinträchtigen.
Niesen und laufende Nase
Ein häufiges Niesen und eine ständig laufende Nase sind typische Anzeichen. Diese Symptome ähneln oft denen eines Heuschnupfens.
Hautreaktionen
Kontakt mit dem Hund kann zu Hautreaktionen führen, wie zum Beispiel Rötungen, Juckreiz oder Ausschläge. Besonders häufig treten diese an Stellen auf, die direkt mit dem Hund in Berührung kommen.
Atembeschwerden
Manche Menschen haben Atembeschwerden, wie Kurzatmigkeit oder sogar asthmatische Symptome. Das Einatmen der Allergene kann die Atemwege reizen und zu Husten führen.
Husten und Halsschmerzen
Der Hals kann sich gereizt anfühlen und es kann zu trockenem Husten kommen, besonders nach dem Kontakt mit dem Hund.
Weitere Symptome
Kann durch den Kontakt mit Hautschuppen oder Speichel des Hundes ausgelöst werden.
Typische Hautreaktionen, die häufig bei allergischen Reaktionen auftreten.
Deutliche allergische Reaktion, oft begleitet von Juckreiz und Rötung.

Auslöser der Hundeallergie
Eine Hundeallergie wird durch Proteine ausgelöst, die in den Hautschuppen, dem Speichel und dem Urin von Hunden vorkommen. Diese Proteine sind sehr klein und leicht, sodass sie sich in der Luft verteilen und an Oberflächen haften können. Wenn du diese Allergene einatmest oder sie mit deiner Haut in Kontakt kommen, kann dein Immunsystem überreagieren.
Das Immunsystem von Menschen mit einer Hundeallergie betrachtet diese Proteine als Bedrohung. Es setzt dann Histamine frei, die die typischen Allergiesymptome verursachen. Der Speichel von Hunden enthält besonders viele dieser allergieauslösenden Proteine. Daher können selbst Hunde, die wenig oder gar nicht haaren, Allergien auslösen, da sie dennoch Hautschuppen verlieren und ihren Speichel verteilen.
Ein weiterer Auslöser von Allergien ist die genetische Veranlagung. Wenn du Eltern oder Geschwister hast, die an Allergien leiden, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch du eine Hundeallergie entwickelst.
Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Häufiger Kontakt mit Hunden in jungen Jahren kann entweder eine Allergie auslösen oder, in manchen Fällen, das Immunsystem daran gewöhnen.
Diagnose vom Arzt
Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Hundeallergie hast, solltest du einen Allergologen aufsuchen. Ein Allergologe ist ein Facharzt für Allergien und kann dir helfen, deine Symptome zu verstehen und zu behandeln. Auch Hausärzte oder Hautärzte können erste Hinweise geben und dich bei Bedarf an einen Allergologen überweisen.
Durch die unten aufgeführten Untersuchungen kann der Arzt feststellen, ob du tatsächlich eine Allergie gegen Hunde hast und dir entsprechende Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.
Anamnese
Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese durchführen. Dabei werden Fragen zu deinen Symptomen, deinem Lebensumfeld und deiner medizinischen Vorgeschichte gestellt. Diese Informationen helfen dem Arzt, die möglichen Ursachen deiner Beschwerden einzugrenzen.
Hauttest (Pricktest)
Ein häufiger Test ist der Hauttest, auch Pricktest genannt. Dabei werden kleine Mengen von Allergenen auf deine Haut aufgetragen und die Haut leicht eingeritzt. Wenn du allergisch bist, reagiert die Haut innerhalb von 15 bis 20 Minuten mit Rötungen oder kleinen Quaddeln an der Teststelle.
Bluttest
Ein weiterer Test ist der Bluttest, bei dem nach spezifischen Antikörpern gegen Hundeallergene gesucht wird. Dieser Test kann ergänzend zum Hauttest durchgeführt werden und liefert Hinweise auf eine allergische Sensibilisierung.
Provokationstest
In einigen Fällen kann auch ein Provokationstest durchgeführt werden. Dabei wirst du direkt mit dem Allergen konfrontiert, um zu sehen, ob und wie stark du reagierst. Dieser Test wird jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, da er starke Reaktionen auslösen kann.

Therapie bei Hundeallergie
Wenn bei dir eine Hundeallergie diagnostiziert wurde, gibt es verschiedene ärztlich empfohlene Behandlungsmöglichkeiten, um deine Symptome zu lindern und deine Lebensqualität zu verbessern.
Antihistaminika
Antihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin blockieren, einem Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Sie können helfen, Symptome wie Niesen, Juckreiz und tränende Augen zu reduzieren. Diese Medikamente sind in Form von Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen erhältlich.
Kortikosteroide
Kortikosteroide sind entzündungshemmende Medikamente, die bei starken allergischen Reaktionen eingesetzt werden können. Sie sind ebenfalls in verschiedenen Formen wie Nasensprays, Inhalatoren oder Tabletten verfügbar und helfen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren.
Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Die Immuntherapie ist eine langfristige Behandlungsoption, die darauf abzielt, dein Immunsystem langsam an das Allergen zu gewöhnen. Dabei werden dir über einen Zeitraum von mehreren Jahren regelmäßig kleine Mengen des Allergens verabreicht. Diese Behandlung kann die Empfindlichkeit gegenüber dem Allergen verringern und die Symptome langfristig lindern.
Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Leukotrienen, Substanzen, die bei einer allergischen Reaktion freigesetzt werden und Entzündungen verursachen. Sie werden oft bei Asthma und allergischer Rhinitis eingesetzt und können helfen, Atembeschwerden zu reduzieren.
Nasenspülungen
Nasenspülungen mit einer Salzlösung können helfen, Allergene aus den Nasengängen zu entfernen und die Symptome zu lindern. Sie sind eine einfache und nicht-medikamentöse Methode, um die Nase frei zu halten und die Atmung zu erleichtern.
Neben den ärztlich empfohlenen Methoden gibt es auch alternative Ansätze, die von einigen Menschen zur Linderung von Allergiesymptomen genutzt werden. Dazu gehören Akupunktur, Homöopathie und bestimmte pflanzliche Heilmittel.

Tipps bei Hundeallergie
Du musst jedoch auch nicht sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn du eine Hundeallergie vermutest. Es gibt viele einfache Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um deine Symptome zu lindern. Diese Tipps können dir helfen, den Alltag mit deinem Hund angenehmer zu gestalten und die Menge der Allergene in deinem Zuhause zu reduzieren.
Putzen und Waschen
Regelmäßiges und gründliches Putzen kann helfen, die Menge der Allergene in deinem Zuhause zu reduzieren. Achte darauf, häufig zu saugen und Staub zu wischen, insbesondere in den Bereichen, in denen dein Hund sich oft aufhält. Wasche auch das Hundebett und die Decken deines Hundes regelmäßig in heißem Wasser. Das entfernt die Allergene und reduziert die Menge, die in der Luft und auf Oberflächen verteilt wird. Wechsle zudem deine Kleidung, nachdem du mit deinem Hund gespielt hast, und wasche sie regelmäßig. Das verhindert, dass Allergene auf deiner Kleidung in andere Bereiche deines Hauses getragen werden. Wasche dir im Idealfall nach dem Kontakt mit deinem Hund gründlich die Hände und, wenn nötig, auch das Gesicht. So entfernst du die Allergene und reduzierst die Wahrscheinlichkeit, dass du sie einatmest oder in deine Augen reibst.
Saugroboter
Ein Saugroboter kann eine große Hilfe sein, um Hundehaare und Hautschuppen regelmäßig zu entfernen, ohne dass du selbst aktiv staubsaugen musst. Du kannst den Saugroboter laufen lassen, während du nicht zu Hause bist, um zu vermeiden, dass du die aufgewirbelten Allergene einatmest. Du kannst im Internet ganz leicht den passenden Saugroboter finden und die Methode ausprobieren. Viele Modelle haben spezielle Bürsten und HEPA-Filter, die nicht nur Hundehaare, sondern auch feinste Partikel und Allergene effektiv aufnehmen und filtern.
Luftreiniger verwenden
Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter kann dabei helfen, Allergene aus der Luft zu filtern. Stelle den Luftreiniger in den Räumen auf, in denen du dich am häufigsten aufhältst, um die Luftqualität zu verbessern.
Haustierfreie Zonen einrichten
Richte bestimmte Bereiche in deinem Zuhause als haustierfreie Zonen ein, zum Beispiel dein Schlafzimmer. Das gibt dir einen allergenfreien Rückzugsort und kann deine Symptome besonders nachts lindern.
Hunde regelmäßig baden und bürsten
Wenn du deine Hunde regelmäßig ein Bad gönnst und eine Bürste nutzt, kann das die Menge der Hautschuppen reduzieren. Verwende im Idealfall hypoallergene Shampoos und bürste deinen Hund im Freien, um zu verhindern, dass Allergene im Haus verteilt werden.
Hunderassen mit wenig Haaren
Die Wahl einer dieser Rassen kann dazu beitragen, die Belastung durch Allergene zu verringern und das Zusammenleben mit einem Hund für Allergiker angenehmer zu gestalten.
Der Grund ist dass einige Hunderassen weniger Hautschuppen produzieren und weniger Haare verlieren, was sie für Allergiker geeigneter macht. Hier sind einige Rassen, die als hypoallergen gelten:
Pudel sind bekannt für ihr lockiges Fell, das weniger Haare verliert und daher weniger Allergene in der Umgebung verteilt. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, vom Toy Pudel bis zum Königspudel.
Der Bichon Frisé hat ein weiches, lockiges Fell, das wenig haart. Diese Hunde sind klein und freundlich, was sie zu beliebten Begleithunden macht.
Malteser haben langes, seidiges Haar, das nicht viel ausfällt. Regelmäßiges Bürsten hilft, die Hautschuppen zu reduzieren und die Allergene im Griff zu behalten.
Schnauzer gibt es in verschiedenen Größen (Zwerg-, Standard- und Riesenschnauzer). Ihr drahtiges Fell verliert wenig Haare, was sie zu einer guten Wahl für Allergiker macht.
Shih Tzus haben ein langes, fließendes Fell, das wenig haart, aber regelmäßige Pflege benötigt. Sie sind liebevolle und freundliche Begleiter.
Yorkshire Terrier haben ein seidiges Fell, das dem menschlichen Haar ähnelt und weniger Allergene abgibt. Diese kleinen Hunde sind lebhaft und anpassungsfähig.
Diese Rasse hat ein dichtes, welliges oder lockiges Fell, das wenig Haare verliert. Sie sind bekannt für ihre Energie und Freundlichkeit.
Basenjis haben kurzes, feines Fell und haaren wenig. Sie sind unabhängige und ruhige Hunde, die gut für Allergiker geeignet sein können.
Unterschiede zwischen Hundehaar- und Hundeallergie
Eine Hundehaarallergie und eine Hundeallergie werden oft verwechselt, sind aber nicht dasselbe. Beide Begriffe beziehen sich auf allergische Reaktionen, jedoch auf unterschiedliche Auslöser.
Hundehaarallergie
Eine Hundehaarallergie ist eigentlich ein Missverständnis. Die Allergie wird nicht durch die Haare des Hundes selbst verursacht, sondern durch die Proteine, die in den Hautschuppen, im Speichel und im Urin des Hundes enthalten sind. Diese Proteine haften an den Haaren und werden in der Umgebung verteilt. Wenn du auf diese Proteine allergisch reagierst, spricht man umgangssprachlich oft von einer Hundehaarallergie.
Hundeallergie
Eine Hundeallergie umfasst alle allergischen Reaktionen, die durch die genannten Proteine ausgelöst werden. Dabei ist es egal, ob die Allergene an den Haaren haften oder in der Luft schweben. Die Symptome können von Atembeschwerden über Hautreaktionen bis hin zu tränenden Augen reichen. Die Allergene können überall im Haus vorhanden sein, nicht nur dort, wo sich Haare ansammeln.
Wichtige Unterschiede auf einen Blick:
Ursache:
Die Ursache einer Hundeallergie sind die Proteine in den Hautschuppen, dem Speichel und dem Urin des Hundes, nicht die Haare selbst.
Symptome:
Beide Allergien verursachen ähnliche Symptome wie Niesen, Husten, Juckreiz und tränende Augen.
Begriff:
Der Begriff "Hundehaarallergie" ist irreführend, da die Allergie nicht durch die Haare, sondern durch die darauf befindlichen Allergene verursacht wird.
Während der Begriff "Hundehaarallergie" im Alltag häufig verwendet wird, ist es präziser, von einer Hundeallergie zu sprechen, da die allergischen Reaktionen durch Proteine in Hautschuppen, Speichel und Urin des Hundes ausgelöst werden.

Alternative Haustiere für Allergiker
Wenn nichts hilft und auch unsere Tipps keine Linderung bringen, kann es sinnvoll sein, über alternative Haustiere nachzudenken. Es gibt viele Tiere, die weniger Allergene produzieren und daher besser für Allergiker geeignet sind.
Fische
Aquarienfische sind eine hervorragende Alternative für Allergiker. Sie produzieren keine Allergene und erfordern keinen direkten Kontakt. Ein Aquarium kann zudem eine beruhigende und dekorative Ergänzung für dein Zuhause sein.
Reptilien
Reptilien wie Schildkröten, Echsen und Schlangen sind ebenfalls eine gute Option. Diese Tiere haben keine Haare und produzieren daher keine Hautschuppen, die Allergien auslösen können. Sie benötigen spezielle Pflege und Umgebung, was jedoch gut zu handhaben ist.
Vögel
Einige Vögel, wie Wellensittiche oder Kanarienvögel, können auch für Allergiker geeignet sein. Es ist jedoch zu beachten, dass auch Vögel Federn und Hautschuppen verlieren können, was bei manchen Menschen Allergien auslösen könnte. Eine gute Belüftung und regelmäßige Reinigung des Käfigs können helfen, dies zu minimieren.
Nagetiere
Manche Nagetiere, wie Meerschweinchen oder Kaninchen, sind ebenfalls weniger allergieauslösend als Hunde. Achte darauf, dass die Käfige regelmäßig gereinigt werden, um die Menge an Allergenen zu reduzieren. Es gibt auch hypoallergene Rassen, die speziell für Allergiker gezüchtet wurden.
Überlege dir gut, welches Tier am besten zu deinem Lebensstil passt und wie viel Pflege und Zeit du investieren kannst. Es gibt viele Möglichkeiten, auch als Allergiker ein Haustier zu halten, das dir Freude bereitet, ohne deine Allergiesymptome zu verschlimmern.
Quellen:
- Dog Allergies: Symptoms, Causes, and Diagnosis (https://www.webmd.com)
- What Is a Dog Allergy? (https://www.mayoclinic.org)
- Dog Allergies: Can You Live With a Dog If You’re Allergic? (https://acaai.org)
- Pet Allergies: How to Manage Them (https://aafa.org/)
- Dog allergies: Symptoms, home remedies, and treatment – medicalnewstoday
- 14 Dog Allergy Symptoms You Shouldn’t Ignore – www.greatpetcare.com
- Top 9 Home Remedies for Dog Allergies –dogsnaturallymagazine.com

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann