Kind hat Angst vorm Zahnarzt
Die regelmäßige zahnärztliche Untersuchung ist ein unerlässlicher Bestandteil der Mundgesundheit, beginnend im frühen Kindesalter. Doch viele Kinder entwickeln eine Angst vor dem Zahnarzt. Das Summen des Bohrers, der ungewohnte Geruch, das helle Licht und manchmal die Erinnerung an einen früheren schmerzhaften Besuch können dein Kind schnell verängstigen.
Diese Ängste können nicht nur den Zahnarztbesuch selbst zur Herausforderung machen, sondern auch langfristig die Einstellung zur zahnmedizinischen Versorgung prägen. In unserem Artikel beschäftigen wir uns intensiv mit den Ursachen der Zahnarztangst bei Kindern.
Des Weiteren stellen wir hilfreiche Tipps und Strategien vor, mit denen du deinen Kindern helfen kannst, ihre Ängste zu überwinden und den Zahnarztbesuch als eine normale und vielleicht sogar positive Erfahrung zu sehen.
Unser Artikel ist dabei in verständlicher Sprache verfasst, werbefrei und schnell gelesen. Zudem empfehlen wir noch unser Selbsthilfebuch gegen die Zahnarztphobie, welches auch speziell Tipps für Eltern enthält.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 10. März 2024
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Ursachen der Zahnarztarzt
Wenn dein Kind Angst vor dem Zahnarzt hat, bist du nicht alleine. Viele Kinder fühlen sich in der Zahnarztpraxis unwohl. Aber warum ist das so? Lass uns einen Blick auf die Hauptursachen werfen.
Die Praxis eines Zahnarztes ist voller unbekannter Geräusche, Gerüche und Geräte. Für Kinder kann das sehr einschüchternd sein. Sie sehen Geräte, die sie nicht kennen, und hören Geräusche, die sie nicht zuordnen können. Dieses Unbekannte erzeugt Unsicherheit und Angst.
Kinder sind sehr empfänglich für die Gefühle und Einstellungen ihrer Eltern. Wenn du selbst Angst vor dem Zahnarzt hast oder nervös bist, spürt dein Kind das. Diese übertragene Angst kann dazu führen, dass auch dein Kind unsicher wird und Angst entwickelt.
Geschichten, Filme oder Cartoons können manchmal ein verzerrtes Bild von Zahnärzten vermitteln. Charaktere, die vor dem Zahnarztbesuch Angst haben, oder übertriebene Darstellungen von zahnärztlichen Prozeduren können Kinder negativ beeinflussen. Sie übernehmen diese Ängste, ohne jemals selbst beim Zahnarzt gewesen zu sein.
Wahrnehmung und Fantasie
Die Fantasie von Kindern ist sowohl eine wunderbare Gabe als auch eine Quelle von Angst, besonders wenn es um den Zahnarztbesuch geht. Was du als einen normalen Zahnarztstuhl siehst, könnte in den Augen deines Kindes ein riesiges, furchteinflößendes Monster darstellen. Die Geräusche im Behandlungsraum können ihre Vorstellungskraft anregen, und plötzlich entstehen Geschichten von gruseligen Werkzeugen und Maschinen in ihren Köpfen.
Offene Kommunikation ist entscheidend. Versuche herauszufinden, was genau dein Kind sich vorstellt, wenn es an den Zahnarzt denkt. Manchmal sind es die unerwarteten, kleinen Dinge, die große Angst auslösen können. Indem du dir Zeit nimmst, zuzuhören und die Bedenken deines Kindes ernst zu nehmen, baust du Vertrauen auf. Ein offenes Gespräch kann viele Missverständnisse ausräumen und den Weg für einen angstfreien Zahnarztbesuch ebnen.
Es gibt zahlreiche Medien, die den Zahnarztbesuch auf eine kinderfreundliche, spielerische Art darstellen. Geschichten und Bilder, die den Ablauf einer zahnärztlichen Untersuchung erklären, helfen deinem Kind, seine Angst in den Kontext einer bekannten Erzählung zu setzen. Diese Medien ersetzen das Unbekannte und Beängstigende mit einer vertrauten und sogar unterhaltsamen Perspektive. Ein sorgfältig ausgewähltes Buch oder Video kann die Neugier deines Kindes wecken und helfen, eventuelle Ängste schon vor dem Besuch zu verringern.
Negative Erfahrungen
Mit schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit umzugehen, kann eine Herausforderung sein. Ein einziges traumatisches Erlebnis kann ausreichen, um dauerhafte Ängste bei deinem Kind zu verursachen. Wenn dein Kind schon einmal Schmerzen beim Zahnarzt hatte oder auf einen wenig einfühlsamen Zahnarzt getroffen ist, wird es natürlich zögern, erneut solch einen Ort zu besuchen.
Wenn dein Kind seine Angst äußert, ist diese Angst real und tief empfunden. Ein einfacher Satz wie "Ich verstehe, dass du Angst hast" kann viel bewirken. Indem du seine Emotionen anerkennst, vermittelst du deinem Kind Sicherheit und Vertrauen. Es fühlt sich verstanden und unterstützt.
Nicht jeder Zahnarzt passt gleich gut zu jedem Patienten. Besonders wenn dein Kind schlechte Erfahrungen gemacht hat, könnte ein Wechsel sinnvoll sein. Suche nach einem Zahnarzt, der speziell Erfahrungen mit ängstlichen Kindern hat. Ein kinderfreundlicher Zahnarzt, der eine entspannte Atmosphäre schafft und spezielle Techniken anwendet, kann deinem Kind eine viel angenehmere Erfahrung bieten.
Indem du auf die Ursachen der Angst deines Kindes eingehst und diese ernst nimmst, legst du den Grundstein für einen Zahnarztbesuch ohne Angst.

Aufklärung über Schmerzen
Das Thema Schmerzen ist oft der Hauptgrund für die Angst vor dem Zahnarzt. Viele Kinder – und auch einige Erwachsene – machen sich Sorgen, dass zahnärztliche Eingriffe wehtun könnten. Eine sachliche Aufklärung, frei von Angst und Panik, ist hier sehr wichtig.
Hier sind einige Mythen und Wahrheiten über zahnärztliche Eingriffe, die dir helfen können, besser zu verstehen, was schmerzt und was nicht.
Viele denken, dass das Legen von Füllungen schmerzhaft ist. Tatsächlich werden die betroffenen Bereiche aber meistens betäubt, sodass du wenig bis gar keinen Schmerz spürst.
Auch wenn es beängstigend klingen mag, spürst du mit einer guten Lokalanästhesie normalerweise nur einen leichten Druck und keine Schmerzen.
Zur Frage "Verursacht eine professionelle Zahnreinigung Schmerzen?" schreibt die bundesweit tätige Krankenkasse BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER auf ihrer Website: "In der Regel empfinden Patienten bei der PZR keine Schmerzen. Die Entfernung von Belägen und das intensive Reinigen (...) kann sich zwar ungewöhnlich anfühlen, tut aber meist nicht weh." Das Gefühl des Instruments auf dem Zahn kann ungewohnt sein, ist aber in der Regel schmerzfrei.
Ein häufig erwähnter Eingriff, der als besonders schmerzhaft gilt, ist die Wurzelbehandlung. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Dank moderner Anästhesie und Techniken wird diese Behandlung meist schmerzfrei durchgeführt.
Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und den Zahn zu erhalten. Nach der Behandlung kann es zu einem leichten Ziehen oder Druckgefühl kommen, das normalerweise gut mit leichten Schmerzmitteln zu behandeln ist und schnell nachlässt.
Zum Thema „Do-it-yourself-Zahnmedizin“: Es ist ein gefährlicher Irrweg zu denken, man könne zahnmedizinische Eingriffe selbst durchführen oder den Gang zum Zahnarzt damit ersetzen. Eine gute Mundhygiene und regelmäßiges Zähneputzen können zwar Karies und Zahnfleischerkrankungen vorbeugen, erreichen aber nicht das Niveau einer professionellen Zahnreinigung. Diese entfernt nicht nur Zahnstein gründlich, sondern beugt auch zukünftigen Problemen vor.
Eine selbst durchgeführte Zahnreinigung oder das Entfernen von Zahnstein zu Hause ist daher nicht zu empfehlen. Es ist daher äußerst ratsam, frühzeitig andere Probleme zu erkennen, bevor es zu Schmerzen kommt – etwas, das nur durch professionelle Betreuung möglich ist.
Technik gegen Schmerzen
In Reaktion auf die weit verbreiteten Ängste und Vorurteile über zahnärztliche Eingriffe hat die Zahnmedizin kontinuierlich innovative Lösungen entwickelt, um deinen Komfort zu verbessern und Schmerzen zu minimieren. Diese Fortschritte sind nicht nur technologischer Art, sondern berücksichtigen auch die emotionale Seite des Erlebnisses.
Lachgas ist ein Beruhigungsmittel, das schnell wirkt und dir ein Gefühl der Entspannung verleiht. Es lindert Ängste und sorgt für ein allgemeines Wohlgefühl, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen.
Im Vergleich zu traditionellen Methoden bieten Laserbehandlungen oft einen weniger invasiven Ansatz. Sie reduzieren die Notwendigkeit von Bohrern, was besonders vorteilhaft ist, wenn du das Geräusch fürchtest.
Diese werden vor einem Eingriff auf das Zahnfleisch aufgetragen. Sie betäuben die Oberfläche und machen den nachfolgenden Einstich einer Injektion weniger spürbar.
Indem du deinem Kind diese modernen Verfahren näher bringst, hilfst du ihm zu verstehen, dass Zahnärzte heute über Mittel und Wege verfügen, um den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten. Erkläre ihm, dass hinter jedem Instrument und jeder Methode die Absicht steht, ihm zu helfen und den Schmerz zu vermeiden. Wenn dein Kind weiß, dass der Zahnarzt auf seiner Seite ist und alles in seiner Macht stehende tut, um den Besuch schmerzfrei zu gestalten, kann dies seine Sichtweise auf den nächsten Termin erheblich verändern.

Anzeichen erkennen
Wenn du vermutest, dass dein Kind Angst vor dem Zahnarzt hat, gibt es verschiedene Anzeichen, auf die du achten kannst. Diese Anzeichen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: Verhaltenszeichen, körperliche Reaktionen und Kommunikationssignale.
Verhaltenszeichen
Verhaltensänderungen sind oft die ersten Indikatoren für Angst. Vielleicht bemerkst du, dass dein Kind plötzlich zögert, wenn der Zahnarzttermin ansteht, oder es findet Ausreden, um nicht hingehen zu müssen.
Einige Kinder zeigen auch ein zunehmendes Maß an Unruhe oder Vermeidungsverhalten, wie das Wechseln des Themas, sobald der Zahnarztbesuch erwähnt wird.
Körperliche Reaktionen
Angst kann sich auch durch körperliche Symptome manifestieren. Achte auf Anzeichen wie Zittern, Schweißausbrüche, Bauchschmerzen oder Übelkeit, wenn der Zahnarztbesuch bevorsteht.
Bei manchen Kindern kann es sogar zu erhöhtem Herzschlag oder Atembeschwerden kommen, besonders unmittelbar vor oder während des Termins.
Kommunikationssignale
Kinder drücken ihre Angst nicht immer direkt aus. Stattdessen könnten sie indirekte Hinweise geben oder spezifische Sorgen äußern. Fragen wie „Tut es weh?“ oder Aussagen wie „Ich möchte nicht zum Zahnarzt“ sind klare Zeichen für ihre Besorgnis.
Manche Kinder erzählen vielleicht von Albträumen, die mit Zahnarztbesuchen zu tun haben, oder stellen wiederholt die Notwendigkeit des Termins in Frage.

Tipps zur Hilfe
Wie kannst du deinem Kind die Angst vor dem Zahnarzt nehmen? Es gibt viele Wege, den Zahnarztbesuch für dein Kind angenehmer zu gestalten und gemeinsam die Angstschwelle zu überwinden. Dabei steht deine positive Begleitung und Unterstützung im Vordergrund.
Plane den Zahnarzttermin gemeinsam mit deinem Kind. Lasst es den Kalender markieren oder vielleicht sogar ein kleines Ritual oder eine Countdown-Zeichnung anfertigen. Im Gespräch darüber, was es beim Zahnarzt erwarten kann, nimmst du schon im Vorfeld viele Ängste. Ein "Probelauf", bei dem ihr gemeinsam die Praxis besucht, bevor der eigentliche Termin ansteht, kann auch sehr hilfreich sein.
Neben dem kinderfreundlichen Ambiente der Praxis kannst auch du zu Hause zur positiven Stimmung beitragen. Es gibt viele kindgerechte Bücher und Spiele, die das Thema Zahnarzt humorvoll und informativ aufgreifen. Diese spielerischen Herangehensweisen können dazu beitragen, Ängste abzubauen und die Neugierde deines Kindes zu wecken.
Die Atmosphäre der Zahnarztpraxis kann erheblich dazu beitragen, wie dein Kind den Besuch wahrnimmt. Praxen mit Spielecken, bunten Wandmalereien und kinderfreundlicher Ausstattung helfen, das Kind abzulenken und in eine positive Stimmung zu versetzen. Erkundige dich im Vorfeld, welche Annehmlichkeiten die Praxis für Kinder bietet.
Erinnere dein Kind daran, wie mutig es ist. Ein Lob oder eine kleine Belohnung nach dem Termin können Wunder wirken. Es muss nicht materiell sein – manchmal ist ein Ausflug zum Spielplatz oder ein besonderes Buch vor dem Schlafengehen genauso wirkungsvoll.
Jeder Zahnarzt hat seinen eigenen Ansatz, und manchmal ist es eine Frage der Chemie. Suche nach einem Zahnarzt, der sich besonders auf Kinder spezialisiert hat. Solche Praxen sind oft kinderfreundlich gestaltet und das Personal geschult, Kindern eine entspannte und positive Erfahrung zu bieten. Frage im Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen oder lese Online-Bewertungen.
Denk immer daran, dass dein Kind auf dich schaut, um zu lernen, wie es auf neue und unbekannte Situationen reagieren soll. Wenn du den Zahnarztbesuch als etwas Normales und Positives darstellst, hilft das deinem Kind enorm, seine eigene Angst zu überwinden und sich sicherer zu fühlen. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen – Schritt für Schritt.
Tipps für den Zahnarzt
Für Zahnärzte ist es essenziell, einfühlsam auf ängstliche Kinder einzugehen. Das bedeutet, die Bedürfnisse und Ängste der kleinen Patienten ernst zu nehmen und entsprechend darauf zu reagieren. Ein Zahnarzt, der sich Zeit nimmt, um mit dem Kind zu sprechen, ihm die Praxis und die Instrumente zeigt und erklärt, was passieren wird, kann viel zur Beruhigung beitragen.
Eine solche Vorgehensweise hilft, Vertrauen aufzubauen und die Angst vor dem Unbekannten zu reduzieren.
Aufklärung spielt eine Schlüsselrolle, um Kindern die Angst vor dem Zahnarztbesuch zu nehmen. Dabei ist eine spielerische Herangehensweise besonders wirksam. Zahnärzte können zum Beispiel Zahnmodelle oder Bilderbücher verwenden, um die Prozesse zu erklären. Manche Praxen setzen auch spezielle Kinderzahnarzt-Apps ein, die auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln. Diese spielerischen Elemente machen den Besuch für das Kind interessanter und weniger beängstigend.
Moderne Zahnmedizin bietet eine Vielzahl von Methoden, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Behandlung für Kinder so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören unter anderem schmerzarme oder schmerzfreie Techniken für Untersuchungen und Behandlungen. Auch der Einsatz von Lachgas, welches entspannend und angstlösend wirkt, kann bei ängstlichen Kindern sinnvoll sein. Darüber hinaus bemühen sich Zahnärzte um eine ruhige und kinderfreundliche Umgebung, um das Wohlbefinden der kleinen Patienten zu fördern.
Indem Zahnärzte auf diese Weise agieren, spielen sie eine zentrale Rolle dabei, Angst und Stress bei Kindern zu minimieren und sicherzustellen, dass sie eine positive Einstellung zur Zahnpflege entwickeln.
Ein Buch für Eltern
Nachdem du viele Strategien und Tipps kennengelernt hast, die deinem Kind helfen können, die Angst vor dem Zahnarzt zu überwinden, möchte ich dir nun etwas Besonderes vorstellen: ein Buch, das sich speziell mit deinen eigenen Ängsten auseinandersetzt.
Wenn du selbst mit einer Zahnarztphobie zu kämpfen hast oder nach weiterführenden, umfassenden Strategien und Tipps suchst, könnte unser Buch „Zahnarztangst überwinden“ genau das Richtige für dich sein.
Dieses Buch ist ein detailliertes, über 60-seitiges Werk, das tiefer in das Thema Zahnarztphobie eintaucht. Es erklärt nicht nur die vielschichtigen Ursachen von Angst, sondern bietet auch eine schrittweise Herangehensweise mit Entspannungsübungen, Empfehlungen für die Wahl eines einfühlsamen Zahnarztes und hilfreiche Strategien, um während des Zahnarztbesuchs ruhig zu bleiben.
Wenn du also nach Wegen suchst, deine eigene Zahnarztangst zu überwinden und gleichzeitig Tipps für Eltern enthalten sind, die ihr Kind unterstützen möchten, ist dieses Buch ein wertvoller Begleiter auf eurem Weg.
Quellen:
- Ways to Help Dental Anxiety in Kids | Read More
- Childhood dental fear in children aged 7-11 years old … – NCBI
- 6 ways to support a child scared of the dentist – growinggrinsdentistry.com
- Dental Anxiety Tips for Kids – colgate.com

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann