Erfahrungen mit der Minipille
Die Minipille ist ein Verhütungsmittel auf hormoneller Basis. Im Gegensatz zu den typischen Antibabypillen die zwei Hormonen enthalten – Östrogen und Gestagen, enthält die Minipille nur Gestagen. Es handelt sich um ein Gelbkörperhormon (Levonorgestrel oder Desogestrel), das in niedrigen Konzentrationen eingenommen wird.
Frauen, die noch stillen oder Verhütungsmittel mit Östrogen nicht vertragen, entscheiden sich öfter für dieses Verhütungsmittel. Auch wer anfällig für ein Thrombose-Risiko ist oder aktiver Raucher ist, verträgt die Minipille meist besser als Kombipillen.
Bevor Sie sich jedoch für hormonelle Verhütungsmittel bzw. die Minipille entscheiden, ist es ratsam sich zu informieren, wie die Minipille wirkt, wie sie angewendet wird und welche Vor- und Nachteile sie hat. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, ob die Minipille das richtige Verhütungsmittel für Sie ist.
Wir fassen hierfür zahlreiche Erfahrungsberichte über die Minipille zusammen, und erzeugen damit ein großes neutrales Gesamtbild. Am Ende des Artikels erwähnen wir zudem, wir man die Minipille online bestellen kann, falls man unter einer Arztphobie leidet und den persönlichen Termin beim Frauenarzt nicht wahrnehmen kann.
- Autor: Thomas Hofmann
- Aktualisiert: 10. Februar 2023
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Bei einer korrekten Einnahme schützt die Minipille zu 99 % vor einer ungewollten Schwangerschaft. Ihre empfängnisverhütende Wirkung ist insgesamt etwas höher als bei herkömmlichen Kombinationspräparaten.
Ja, die Nebenwirkungen fallen in der Regel bei einer Minipille geringer aus, als bei den Mikropillen (bekannten Antibabypillen).
Minipillen sind Antibabypillen, die nur ein Gestagen (Gelbkörperhormon) als Wirkstoff enthalten. Gestagene sind Hormone aus der Progestogenen-Gruppe. Diese Art der Pille wird daher auch „POP“ genannt, was englisch ist und für „Progesteron-only Pill“ steht.
Als klassische Antibabypille werden hingegen die Kombinationspillen bzw. Mikropillen bezeichnet, die neben dem Gestagen auch noch ein Östrogen enthalten.
Ja, die Minipille sollte genau nach Angaben eingenommen werden, da anderenfalls der Empfängnisschutz leicht beeinträchtigt werden kann. Bei Minipillen der ersten Generation durfte man nicht länger als wenige Stunden abweichen, bei moderneren Minipillen kann eine Abweichung bis zu 12 Stunden noch einen sicheren Schutz bieten. Damit unterscheidet sich dieser Schutz nicht groß zu anderen Antibabypillen.
Ja, Minipillen eignen sich dafür, während der Stillzeit eingenommen werden zu können. Auch bei einer Östrogenunverträglichkeit sind Minipillen bestens geeignet.
Ja, Minipillen werden ohne Einnahmepause durchgenommen. Damit fällt es schwerer, die Einnahme der Pille zu vergessen.

Minipille: Vorteile und Nachteile
- Östrogenfrei
- Keine Pillenpause
- Weniger Nebenwirkungen
- Stillzeit möglich
- Kein Thromboserisiko
- Für Raucher geeignet
- Keine Monatsblutung
- Verbessert nicht das Hautbild
- 1. Generation bedarf zeitliche Einnahme
Die Vorteile der Minipillen überwiegen deutlich gegenüber der Nachteile. Grundsätzlich wird die Minipille sehr gut vertragen. Lediglich Frauen die von der antiandrogenen Wirkung der Kombipillen profitieren (verbessertes Hautbild, Brustwachstum, Linderung der Regelschmerzen) werden diese Vorteile bei der Minipille vermissen. Wer aber eine möglichst nebenwirkungsarme und gut verträgliche Pille, ohne Thrombosersiko sucht, wird bei der Minipille fündig werden.
Eines der wichtigsten Vorteile der Minipille – und auch der Grund warum diese überhaupt entwickelt wurde – ist, dass sie auch während der Stillzeit eingenommen werden kann. Mikropillen bzw. Kombinationspillen enthalten nämlich Östrogene, welche sich negativ auf die Produktion der Muttermilch auswirken. Aus diesem Grund wird die Minipille oft auch als Stillpille bezeichnet.
Da die Minipille nur ein gering dosiertes Gestagen enthält, kommt es auch kaum zu den typischen Nebenwirkungen wie Gewichtsschwankungen oder Libidoverlust. Gänzlich ausgeschlossen werden Nebenwirkungen allerdings nicht. Bei der Minipille kann es durchaus auch zu Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und teilweise auch zu Pickelbildung kommen.
Die rein gestagenhaltige Minipille wird heutzutage zum Beispiel auch Frauen verschrieben, die aus medizinischen Gründen keine Östrogene einnehmen sollten. Das kann unter anderem bei hohem Blutdruck, Blutgerinnungsstörungen oder Adipositas der Fall sein. Auch Raucherinnen und Frauen über 40 Jahren wird in der Regel von Kombinationspillen abgeraten.
Da in der Minipille kein Östrogen enthalten ist, eignet sich diese Art der Pille auch für Frauen mit einem erhöhten Thromboserisiko. Risikopatienten sollten im Gegensatz dazu keine Kombinationspillen einnehmen, da diese die Gefahr für eine venöse Thrombose erhöhen.
Viele Frauen empfinden darüber hinaus das Ausbleiben der Abbruchblutung als vorteilhaft, da somit auch die damit zusammenhängenden Schmerzen umgangen werden können. Allerdings kann es vor allem Anfangs zu Zwischenblutungen und anderen Unregelmäßigkeiten kommen. Meistens pendelt sich dies jedoch nach einer Weile wieder ein, sobald der Körper sich an die Hormonumstellung gewöhnt hat.
Welche Minipillen gibt es?
- Minipillen werden in erster und zweiter Generation aufgeteilt.
Minipillen der ersten Generation (Levonorgestrel) sind sehr niedrig dosiert, wodurch auch eine sehr gezielte Einnahme erfolgen muss. Bereits eine Abweichung von mehr als 3 Stunden kann die Sicherheit des Schwangerschaftschutzes beeinträchtigen.
Minipillen der zweiten Generation (Desogestrel) haben einen erhöhten Gestagen Anteil, wodurch die Einnahme, wie auch bei der Kombipille, bis zu 12 Stunden abweichen kann.
- 28 mini
- Microlut
- Cerazette
- Chalant Hexal
- Desogestrel Aristo
- Desofemono 75
- Damara
- Desirett
- Evakadin
- Jubrele
- Feanolla
- Onefra sanol
Wie sicher ist die Minipille?
Der sogenannte Pearl-Index der neueren Minipillen (Desogestrel) beträgt 0,4 und ist als sehr sicher einzustufen. Ein Pearl-Index von 0,4 bedeutet, dass statistisch gesehen von 1000 Frauen, die eine Minipille einnehmen, 4 dennoch schwanger werden.
Die Kombi-Pille hat im Vergleich zur Minipille dazu einen Pearl-Index von bis zu 0,9. Auch Kondome als Alternative zur Pille sind als weniger sicher einzustufen.
Die älteren Minipillen (Levonorgestrel) sind allerdings mit einem Pearl-Index von 4,1 ebenfalls vergleichsweise unsicher. Dies ist unter anderem damit zu erklären, dass bei den älteren Minipillen schon eine minimale Abweichung der Einnahmezeit (3 Stunden) die Wirkung einschränken kann.
Daher sind bei der älteren Generation viele Anwendungsfehler verantwortlich für die geringere Sicherheit. Zudem schützt die ältere Minipille nur auf zweifacher Wirkung, die Minipillen der 2. Generation dagegen wie auch die Kombipillen auf dreifacher Art und Weise.
Minipillen können verschiedene Gestagene als Wirkstoff enthalten. Minipillen der 1. Generation beinhalten Levonorgestrel, während die neueren Minipillen der 2. Generation, Desogestrel als Wirkstoff verwenden. Diese beiden Schwangerschaftshormone verändern die Konsistenz vom sogenannten Zervixschleim und der Gebärmutterschleimhaut.
Als Zervixschleim wird das Sekret des Gebärmutterhalses bezeichnet. Durch die Einnahme einer Minipille wird dieser Schleimpfropf zähflüssiger, sodass er die Spermien vor einem Eindringen abhält. Kommt es dennoch zu einer Befruchtung des Eis, ist eine Schwangerschaft dennoch so gut wie ausgeschlossen. Das Gestagen verändert nämlich auch die Schleimhaut der Gebärmutter, sodass sich ein womöglich befruchtetes Ei erst gar nicht einnisten kann.
Darüber hinaus unterdrücken die Minipillen der 2. Generation mit Desogestrel auch noch den Eisprung (Ovulationshemmung). Somit schützen sie dreifach vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Einnahme der Minipille
Im Gegensatz zur herkömmlichen Kombipille, welche mit 7-tägiger Pause eingenommen wird, wird die Minipille durchgehend eingenommen. Hierbei wird also keine Pillenpause eingelegt.
- Daher kommt es bei der Anwendung einer Minipille auch nicht zur Monatsblutung.
- Ist ein Blister aufgebraucht, wird direkt mit der nächsten Tablette begonnen.
Ja, Minipillen der 1. Generation (Levonorgestrel) müssen zeitlich sehr genau eingenommen werden. Bereits eine Abweichung von mehr als 3 Stunden kann Verhütungsschutz gefährden.
Minipillen der 2. Generation (Desogestrel) betrifft dies allerdings nicht mehr. Diese Minipillen sind höher dosiert und können auch bis zu 12 Stunden von der Einnahmezeit abweichen.
Wenn Sie die Einnahme einer Minipille aus der 1. Generation einmalig vergessen und bereits über drei Stunden seit der regulären Einnahmeuhrzeit verstrichen sind, ist der Empfängnisschutz womöglich beeinträchtigt. Holen Sie die versäumte Pille nach, auch wenn Sie dafür zwei Pillen an einem Tag nehmen müssen. Verwenden Sie außerdem eine zusätzliche, mechanische Verhütungsmethode wie etwa ein Kondom. Dies ist auch dann der Fall, wenn Sie drei Stunden nach der Einnahme unter Durchfall oder Erbrechen leiden.
Beim Vergessen einer Minipille aus der zweiten Generation gilt es ebenfalls zur Sicherheit eine alternative Verhütung anzuwenden. Das Zeitfenster kann hierbei allerdings bis zu 12 Stunden betragen. Sollte die Pille also einen halben Tag später eingenommen werden, ist in den aller meisten Fällen kein weiteres handeln nötig. Vorsicht ist hier dennoch besser als Nachsicht.
Nebenwirkungen der Minipille
Da die Minipille niedrige Gestagenkonzentration enthält, hat sie bei den meisten Frauen laut Erfahrungsberichten nur geringe Nebenwirkungen.
Aber wie bei allen hormonellen Mitteln besteht die Möglichkeit von Unregelmäßigkeiten im Zyklus. Diese manifestieren sich grundsätzlich in Form von Zwischen- und Schmierblutungen. Besonders oft kommen sie zu Beginn der Einnahme vor, bis sich der Körper an die hormonelle Veränderung gewöhnt hat.
In geringen Fällen können solche Unregelmäßigkeiten auf Dauer auftreten. In diesem Fall eignet sich dann eine andere Verhütungsmethode meist besser.
Minipille kaufen
Die Minipille ist genau wie die Kombipille ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel. Mit gültigen Rezept kann die Minipille in jeder Apotheke gekauft werden. Alternativ kann das Rezept auch eine Online Versandapotheke geschickt werden.
Der Termin beim Frauenarzt ist also unausweichlich um in einer Apotheke die Minipille kaufen zu können. Wer am Preis sparen will, kann sich in der Apotheke über ein günstiges Generikum informieren oder auch eine Online Versandapotheke für den Preisvergleich nutzen.
Damit die Minipille erworben werden kann, ist ein gültiges Rezept vom Frauenarzt notwendig. Das Rezept muss in der Apotheke vorgelegt werden.
Minipille mit Online Rezept
Das für die Minipille notwendig Rezept muss von einem zugelassenen Arzt ausgestellt worden sein, was allerdings auch über das Internet erfolgen kann. Vor allem seit der Corona-Pandemie ist die Möglichkeit einer Online Konsultation von Ärzten immer beliebter geworden.
Damit die Minipille über das Internet verschrieben werden kann, wird beim Bestellvorgang ein Fragebogen ausgefüllt, welcher anschließend von einem Arzt ausgewertet wird.
Spricht nichts gegen die Verschreibung der Minipille, wird ein digitales Rezept ausgestellt und direkt einer Versandapotheke vorgelegt. Dort wird direkt ein Versand veranlasst und die Pille somit meist innerhalb von ein bis zwei Werktagen in Empfang genommen.
Für die Online Diagnose der Minipille können unterschiedliche Anbieter besucht werden. Einer der bekanntesten Anbieter ist euroClinix, welcher seit 2005 existiert. Noch länger und bekannter ist Dokteronline, welcher seit 2004 seinen Online Ärzte Dienst anbietet.
Bei beiden Anbietern handelt es sich um seriöse Online Kliniken welche unterschiedliche Minipillen inklusive der Online Diagnose zur Verfügung stellen. Damit entfällt der persönliche Arztbesuch. Dieser Service ist allerdings kein Ersatz für Vorsorgeuntersuchungen.
Quellen:
- Contraception Methods – Family Planning
- Desogestrel-Ethinyl Estradiol – Uses, Side Effects, and More – WebMD
- Beipackzettel von CERAZETTE 75 Mikrogramm Filmtabletten – apotheken-umschau.de
Inhalt wurde verfasst und medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann