Eliminationsdiät
Wenn du herausfinden willst, welche Lebensmittel du verträgst und welche Nahrungsmittel dir nicht guttun, kannst du das idealerweise über eine Eliminationsdiät tun.
Die Diät eliminiert so gut wie jedes Lebensmittel, und du fügst dann Stück für Stück wieder Lebensmittel hinzu, um herauszufinden, was dir guttut und was nicht. Diese Vorgehensweise ist noch genauer als jedes Blutbild oder jeder Test, den du kaufen kannst, denn du hörst auf deinen Körper und beobachtest selbst, wie du reagierst.
Wir erklären dir in unserem Artikel die Eliminationsdiät und klären in verständlicher und einfacher Sprache, wie sie funktioniert. Wir beleuchten die Vorteile und Nachteile und das alles komplett ohne lästige Werbung. Du kannst im Inhaltsverzeichnis direkt zu den Themen springen, die dich am meisten interessieren.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 11. April 2024
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Was ist die Eliminationsdiät?
Bei der Eliminationsdiät geht es darum, herauszufinden, welche Lebensmittel du gut verträgst und welche nicht. Das Ziel ist es, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien aufzudecken, indem du zunächst fast alle Lebensmittel aus deiner Ernährung streichst und sie dann nach und nach wieder einführst.
- Auf diese Weise kannst du genau beobachten, wie dein Körper auf jedes einzelne Lebensmittel reagiert.
Es gibt verschiedene Wege, eine Eliminationsdiät durchzuführen. Einige Ansätze sind strenger und eliminieren eine größere Anzahl an Lebensmitteln, während andere weniger restriktiv sind. Die Carnivore-Diät, bei der du dich ausschließlich von Fleisch ernährst, ist eine der beliebtesten und idealsten Formen der Eliminationsdiät.
Wie funktioniert eine Eliminationsdiät?
Der Prozess beginnt damit, dass du für eine bestimmte Zeit – oft einige Wochen – eine sehr eingeschränkte Auswahl an Lebensmitteln zu dir nimmst.
Typischerweise umfasst diese Basisernährung Lebensmittel, die als hypoallergen gelten, also eine geringe Wahrscheinlichkeit haben, Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen auszulösen.
Anschließend führst du schrittweise weitere Lebensmittel ein und beobachtest dabei genau, wie dein Körper darauf reagiert.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
Formen der Eliminationsdiät
Neben der Carnivore-Diät gibt es verschiedene Formen der Eliminationsdiät, die darauf abzielen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien zu identifizieren. Jede hat ihre eigenen Regeln und Ansätze, um herauszufinden, welche Lebensmittel Probleme verursachen können.
Ein Vergleich zu diesen Methoden kann aufzeigen, warum die Carnivore-Diät in bestimmten Fällen vorteilhafter sein könnte.
FODMAP-arme Diät
Die FODMAP-arme Diät konzentriert sich auf die Reduktion von fermentierbaren Oligo-, Di-, Monosacchariden und Polyolen, die in vielen Obst- und Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Getreiden, Nüssen und Milchprodukten vorkommen. Diese können bei manchen Menschen Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Reizdarmsymptome verursachen.
Glutenfreie Diät
Die glutenfreie Diät eliminiert alle Lebensmittel, die Gluten enthalten, ein Protein, das in Weizen, Gerste und Roggen vorkommt. Sie ist notwendig für Menschen mit Zöliakie und kann hilfreich für Personen mit Glutenempfindlichkeit sein. Gluten findet sich überraschend oft in Produkten, bei denen man es nicht vermuten würde, wie Soßen, Dressings, bestimmten Fleischersatzprodukten und sogar in manchen Medikamenten. Es dient häufig als Verdickungsmittel, Füllstoff oder Geschmacksverstärker.
Spezifische Kohlenhydrat-Diät (SCD)
Die SCD ist strenger als die glutenfreie Diät und schließt nicht nur Gluten, sondern auch bestimmte Arten von Kohlenhydraten aus, die schwer verdaulich sind. Ziel ist es, entzündliche Darmkrankheiten zu lindern.

Carnivore als idealer Einstieg
Die Carnivore-Diät mag auf den ersten Blick extrem wirken, aber gerade ihre Einfachheit macht sie zu einem effektiven Methode die zudem noch besonders gesund ist.
Indem du dich zunächst ausschließlich von Fleisch ernährst, eliminierst du eine Vielzahl potenzieller Auslöser für Unverträglichkeiten.
Denn durch die Beschränkung auf unverarbeitetes Fleisch schließt du automatisch viele häufige Allergene und irritierende Stoffe aus deiner Ernährung aus. Dies umfasst nicht nur Nüsse, die häufig Allergien auslösen, sondern auch Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommt. Außerdem vermeidest du alle pflanzlichen Produkte, die bei einigen Menschen zu Unverträglichkeiten führen können, sowie verarbeitete Öle, die oft in industriell hergestellten Lebensmitteln verwendet werden und als entzündungsfördernd gelten. Dieser Ansatz bietet einen klaren Weg, um Nahrungsmittelreaktionen zu minimieren und deine Gesundheit zu fördern.
Die Diät ist unkompliziert und leicht zu befolgen. Zumindest wenn du die Diät nur wenige Wochen machst.
Sie liefert klare Ergebnisse darüber, welche Lebensmittelgruppen Probleme verursachen. Fügst du beispielsweise Brokkoli hinzu, aber hast Verdauungsprobleme, könnte es speziell daran liegen. Fügst du dagegen Gurken hinzu, aber bemerkst keine Probleme, zeigt es dir das du dieses Lebesnmittel verträgst.
Du hast die volle Kontrolle über den Prozess und lernst, auf die Signale deines Körpers zu hören. Nach dieser Phase beginnst du, andere Lebensmittelgruppen hinzuzufügen, um zu testen, wie dein Körper reagiert.
Die Diät ist sehr restriktiv und kann sozial isolierend wirken. Du wirst Schwierigkeiten haben, unterwegs zu essen, da es häufig zu Missverständnissen führt und viele Restaurants sich weigern, Fleisch so unbehandelt wie möglich zu servieren.
Du solltest dich nicht von Wurst und verarbeiteten Fleischerzeugnissen ernähren, sondern tatsächlich unverarbeitetes Fleisch, teilweise vielleicht sogar, wenn möglich, roh. Dabei solltest du jedoch auch auf ausreichend Fett und Vitamine achten. Du musst dich also durchaus etwas genauer informieren, wobei dies abhängig davon ist, wie lange du carnivore sein willst und wie du Lebensmittel Stück für Stück hinzufügst.
Planung und Durchführung
Bevor du mit der Carnivore-Diät als Eliminationsdiät startest, solltest du dir klar machen, wie wichtig es dir ist. Setze dir klare Ziele und zögere nicht lange, sondern tu deiner Gesundheit etwas Gutes, indem du sofort damit beginnst. Fang gar nicht erst an zu sagen "erst esse ich noch XY auf, obwohl es mir nicht gut geht" oder "aber in 3 Wochen ist ja eine Feier, deswegen kann ich jetzt nicht schon anfangen". Das sind alles nur Ausreden und Lügen, die du dir selbst erzählst. Verzichte darauf und mache dir bewusst, dass du es tust, um gesund zu sein, also fang radikal an!
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Start mit der Carnivore-Diät:
Beginne, indem du alle Lebensmittel außer Fleisch, Fisch, Eiern und eventuell Milch eliminierst. Diese Phase solltest du mindestens 30 Tage lang beibehalten, um deinem Körper Zeit zur Anpassung zu geben. Ernähre dich dabei so unverarbeitet wie nur möglich. Du solltest also keine Wurstprodukte oder Burger essen, sondern tatsächlich Fleisch, Eier oder Milch so unvearbeitet und natürlich wie nur möglich.
Wiedereinführung anderer Lebensmittel:
Nach der reinen Carnivore-Phase beginnst du langsam, andere Lebensmittelgruppen einzuführen. Starte mit Lebensmitteln, von denen du denkst, dass sie am wenigsten Probleme verursachen. Beobachte genau, wie dein Körper reagiert.
Dokumentation:
Halte täglich fest, was du isst und wie du dich fühlst. Notiere besondere Reaktionen wie Hautausschläge, Verdauungsprobleme oder Stuhlgang. Diese Aufzeichnungen sind entscheidend, um herauszufinden, welche Lebensmittel du verträgst.
Überwachung und Dokumentation von Symptomen
Erste Schritte
Bei der Carnivore-Diät beschränkst du dich auf:
- Fleisch: Egal ob Rind, Schwein, Rind, Geflügel, Wild oder Lamm.
- Möglich: Fisch und Meeresfrüchte
- Gelegentliche Ausnahmen Milchprodukte: Käse, Butter, Sahne
Fokus auf Qualität: Wähle, wenn möglich, Weidefleisch oder Bio-Produkte, um die Aufnahme von Antibiotika und Hormonen zu minimieren.
Tipps zur Umsetzung und häufige Fehler
Wasser ist äußerst wichtig, gerade wenn du dich proteinreich ernährst. Verzichte jedoch auf andere Getränke, insbesondere auf Zuckerhaltige Soft-Drinks oder Alkohol. Auch etwas Tee oder schwarzen Kaffee kannst du noch zurückgreifen.
Dein Körper benötigt Fett als Energiequelle. Achte darauf, genug fettreiches Fleisch zu integrieren.
Auch wenn die Auswahl begrenzt ist, versuche, Abwechslung in deine Fleischquellen zu bringen.
Ein typischer Fehler ist, nicht genug zu essen oder sich zu sehr auf verarbeitete Fleischprodukte zu verlassen. Iss genug und zwar wirklich so viel bis du nicht mehr kannst. Vergiss dabei nicht auch auf Dinge wie Soße, Ketchup oder Senf konsequent zu verzichten. Salz und Pfeffer? Das ist erlaubt!

Fleisch als Nährstoffbombe
Ernähre dich est mal nur von Fleisch, wie es Menschen seit Anbeginn der Zeit getan haben. Das ist einer der Gründe, warum wir heute hier sind. Du wirst keine „Nährstoffmängel“ haben, weil gutes Fleisch voller Nährstoffe steckt!
Der Verzehr von Fleisch ist ein natürlicher Kreislauf. Dabei musst du nicht auf billige Wurstwaren zurückgreifen. Indem du dich auf unverarbeitete Fleischprodukte aus besserer Haltung konzentrierst, gibst du deinem Körper die beste Qualität, die er verdient.
Du bist, was du isst. Wenn Tiere schlechte Nahrung bekommen, wirkt sich das auch auf dich aus. Grasgefüttertes Rindfleisch ist daher eine hervorragende Wahl.
Unterschätzte Nährstoffquellen:
Selbst das oft in Verruf geratene Hackfleisch ist äußerst nährstoffreich. Viele Menschen in der Carnivore-Ernährung verzehren Hackfleisch sogar roh, da die Nährstoffaufnahme so noch besser ist.
Denk mal an Rinder Carpaccio, Tartar oder das bekannte Mettbrötchen – alles rohes Fleisch, aber gesellschaftlich akzeptiert.
Eine Kombination aus rohem Rinderhackfleisch, rohen Eiern und etwas Salz ist eine wahre Nährstoffbombe. Aus Eiern entsteht neues Leben; es ist also logisch, dass Eier voller essenzieller Nährstoffe stecken.
Rib-Eye-Steak: Nährstoffbombe
Das Rib-Eye-Steak, auch als Entrecôte bekannt, ist nicht nur für seinen ausgezeichneten Geschmack bekannt, sondern auch für seinen bemerkenswerten Nährstoffgehalt. Es spielt eine zentrale Rolle in der Carnivore-Diät, da es eine wahre Nährstoffbombe ist, besonders im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln.
Warum Rib-Eye eine bessere Wahl ist als mageres Hühnchen
Obwohl mageres Hühnchen als Proteinquelle dient, fehlt es ihm an den zusätzlichen Nährstoffen, die ein Rib-Eye-Steak bietet. In der Carnivore-Diät geht es nicht nur um die Proteinzufuhr, sondern um eine ausgewogene Nährstoffaufnahme. Das volle Spektrum an Vitaminen und Mineralien im Rib-Eye unterstützt den Körper weit besser als das relativ einseitige Nährstoffprofil von magerem Hühnchen.
Rib-Eye vs. Brokkoli: Ein Nährstoffvergleich
Während Brokkoli als gesundes Gemüse seinen Platz hat, kann es in Bezug auf die bereitgestellten Nährstoffe nicht mit einem Rib-Eye-Steak mithalten. Das Steak punktet mit einer hohen Dichte an essenziellen Nährstoffen wie Eisen, Zink und B-Vitaminen. Diese unterstützen eine Vielzahl körperlicher Funktionen und sind entscheidend für Energie und Wohlbefinden.
Nährstoff | Rib-Eye | Brokkoli |
---|---|---|
Kalorien (kcal) | 291 | 34 |
Protein (g) | 24 | 2.8 |
Fett (g) | 24 | 0.4 |
Eisen (mg) | 2.6 | 0.7 |
Zink (mg) | 5.3 | 0.4 |
Vitamin B12 (µg) | 2.7 | 0 |
Vitamin C (mg) | 0 | 89.2 |
Vitamin B6 (mg) | 0.6 | 0.2 |
Diese Tabelle zeigt deutlich, wie das Rib-Eye-Steak in den meisten Nährstoffkategorien, insbesondere bei Protein, Fett, Eisen, Zink und Vitamin B12, weit vorne liegt.

Der perfekte Start
Die Carnivore-Diät bietet dir einen idealen Ausgangspunkt, um herauszufinden, welche Lebensmittel deinem Körper wirklich guttun.
Beginnend mit einer rein fleischbasierten Ernährung, gibst du deinem Körper eine Pause von potenziell reizenden Stoffen, die in anderen Lebensmitteln vorkommen können.
Diese Phase ist wie ein Reset für deinen Körper, der es dir ermöglicht, zu beobachten und zu lernen, wie er auf verschiedene Nahrungsmittel reagiert.
Nach einer gewissen Zeit kannst du beginnen, andere Lebensmittelgruppen schrittweise wieder in deine Ernährung einzuführen. Starte mit Lebensmitteln, von denen du denkst, dass sie am wenigsten problematisch sind. Das könnten einfache Kohlenhydrate wie Kartoffeln oder Reis sein, oder vielleicht entscheidest du dich für etwas Fruchtiges wie eine Banane. Auch Milchprodukte wie Quark könnten eine Option sein, wenn du vermutest, dass du sie gut verträgst.
Höre auf deinen Körper
Das Ziel der Carnivore-Diät als Eliminationsdiät ist es, ein tiefes Verständnis dafür zu entwickeln, wie bestimmte Lebensmittel deinen Körper beeinflussen. Indem du langsam und bewusst neue Lebensmittel wieder einführst, kannst du genau beobachten, welche Auswirkungen sie haben. Vielleicht stellst du fest, dass bestimmte Lebensmittel, von denen du dachtest, sie würden dir Probleme bereiten, eigentlich ganz gut verträglich sind, oder umgekehrt.
Der Schlüssel liegt darin, geduldig und aufmerksam mit deinem Körper und seinen Reaktionen umzugehen. So kann die Carnivore-Diät nicht nur ein Weg sein, um Unverträglichkeiten zu identifizieren, sondern auch ein Schritt hin zu einer bewussteren und individuell angepassten Ernährung. Es ist eine Reise, auf der du nicht nur viel über Lebensmittel, sondern auch über dich selbst lernen wirst. Was hast du zu verlieren? Es kann dir nur besser gehen und du wirst einiges über deinen Körper lernen!
Quellen:
- The Carnivore Elimination Diet – meat.health
- arnivore as an Elimination Diet Alternative: When Less Choice is More — Nourish with Kristin – nourishwithkristin.com
- Diets Debunked: The Carnivore Diet – Dr. Michael Ruscio – drruscio.com
- Dr. Shawn Baker MD – Carnivore Diet
- What is the Shawn Baker Carnivore Diet? – doctorkiltz.com
- Dr. Shawn Baker On The Carnivore Diet – piedmontese.com

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann