Welcher Arzt bei Impotenz?
Beim Verdacht auf Impotenz ist der Urologe der richtige Ansprechpartner. Häufig erfolgt die Überweisung vom Hausarzt. In seltenen Fällen ist auch der Neurologe für Impotenz zuständig.
Bei der Impotenz handelt es sich allerdings noch immer um ein Thema, das in unserer Gesellschaft sehr gerne verschwiegen wird. Auch aus diesem Grund haben viele Männer ein Problem damit, sich mit einer Erektionsstörung an einen Arzt zu wenden. Auch Angst vor dem Arzt kann dazu führen, dass Männer selbst bei schweren Erektionsstörungen einen persönlichen Arztbesuch vermeiden.
Bevor Sie im Internet nach unseriösen Shops und Selbsthilfe suchen, geben wir Tipps wie Sie sich zur ärztlichen Hilfe überwinden können, welcher Arzt der richtige ist und welche Online Arztpraxen helfen können.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 9. Juni 2023
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Sie sollten Ihrem Arzt genau beschreiben, welche Symptome Sie bezüglich der Erektionsstörung haben und wie lange Sie diese bereits bemerkt haben. Dazu gehören Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, eine verminderte sexuelle Lust und mögliche Ursachen, die Sie vermuten könnten.
Ein Arzt kann bei Impotenz die Ursache für die Impotenz ausfindig machen und entsprechende Behandlungsmethoden einleiten. In vielen Fällen können Potenzmittel (meist PDE-5-Hemmer) verschrieben werden. Mit diesen Medikamenten können die meisten der Männer wieder ein erfülltes Sexualleben führen.
Eine Impotenz im Sinne der erektilen Dysfunktion ist anhand einer schwachen oder komplett ausbleibenden Erektion zu erkennen. Auch eine deutlich zu kurze Dauer der Erektion kann ein Anzeichen für Erektionsstörungen sein.
Eine Impotenz im Sinne der Unfruchtbarkeit ist durch einen ausbleibenden Kinderwunsch zu erkennen. In diesem Fall hilft eine Furchtbarkeitsdiagnostik um zu ermitteln ob das Problem beim Mann oder bei der Frau liegt.
Sie sollten eine Liste aller Medikamente, die Sie derzeit einnehmen, sowie alle früheren Operationen oder medizinisch relevanten Informationen vorbereiten, die Sie hatten. Stellen Sie auch eine Liste mit Fragen zusammen, die Sie Ihrem Arzt stellen möchten, und bringen Sie mögliche Symptome und Ursachen mit, die Sie bemerkt haben. Die Liste kann natürlich auch am Handy geschrieben sein.

Arzt bei Erektionsstörungen
Bei jeglicher Form der Impotenz (Erektionsstörung, Ausbleiben der Ejakulation oder Unfruchtbarkeit) ist der Urologe der richtige Ansprechpartner.
In den meisten Fällen wird Sie der Hausarzt also an einen Urologen oder auch Neurologen überweisen. Je nach Ursache kann auch ein Psychologe hilfreich sein, so im Falle einer psychisch bedingen Potenzstörung.
Zu aller erst, sollten sich Betroffene bewusst darüber sein, dass der Arzt nach der Definition von Impotenz erst dann davon spricht, wenn mindestens 50 Prozent der Versuche, einen Geschlechtsakt zu vollziehen, scheitern.
Zudem wird hier ein längerer Zeitraum von bis zu einem halben Jahr ins Auge gefasst, denn temporäre Störungen sind durchaus normal, und müssen nicht gesondert behandelt werden.
Um nun aber herausfinden zu können, welcher Arzt für das Problem überhaupt zuständig ist, muss erst einmal überprüft werden, um welche Form der Ursachen es sich handelt.
- Physische Ursachen (Körperlich)
- Psychische Ursachen (Kopfsache)
- Medikamentöse Ursachen (Nebenwirkungen)
Zwar ist es ebenso möglich, sich an den ganz normalen Hausarzt zu wenden. Doch in der Regel kann der Prozess der Diagnose und Behandlung etwas abgekürzt werden, wenn direkt ein Spezialist aufgesucht wird. Dabei sparen sich Männer nicht nur Zeit sondern auch Stress.
Deuten alle Anzeichen auf eine körperliche Ursache, ist der Urologe die richtige Adresse.
Bei psychischen Gründen kann dagegen ein Psychotherapeut dabei helfen, die emotionalen und seelischen Probleme gezielt zu überwinden.
Passenden Arzt finden
Gute Ärzte lassen sich über entsprechende Bewertungen im Internet schnell ausfindig machen. Außerdem kann die Kompetenz der Ärzte auch daran erkannt werden, wie offen mit dem Thema umgegangen wird, und wie einsichtig sich der Arzt zeigt.
So sollten zu Beginn erst gar keine Tendenzen vorhanden sein, schließlich ist nicht auszuschließen, dass die Erektionsprobleme von mentaler Natur sein können. Ein guter Arzt nimmt sich daher gerade in der ersten Sitzung einige Zeit für den Patienten, um all diese Fragen klären zu können. Somit steht auch einer erfolgreichen Behandlung nichts mehr im Wege.
- Nimmt sich der Arzt nicht genug Zeit, sollte der Arzt gewechselt werden.
Es gibt nichts schlimmeres als wenn dem Patienten nicht zugehört wird. Da hinter Erektionsstörungen auch andere Ernsthafte Erkrankungen stecken könnten, sollte dem Patienten unbedingt Gehör geschenkt werden. Haben Sie das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, raten wir zu einem Arztwechsel.
Grundsätzlich haben sich alle Kassen darauf geeinigt, die Kosten für die Untersuchungen in vollem Umfang für die Patienten zu übernehmen.
Anders sieht es mit den Kosten der Behandlung aus. Bis auf die Kosten von orlane PDE-5-Hemmer’n, werden fasst alle Behandlungsmethoden von Privaten Krankenversicherungen übernommen.
Auch gesetzliche Krankenkassen übernehmen häufig die Behandlungen, abgesehen von oralen Potenzmittel. Grund hierfür sind die damit verbunden hohen Kosten für die Krankenkasse. Die Medikamente zur Verbesserung der Erektion werden als „Lifestyle Medikamente“ deklariert und fallen daher nicht in die Kategorie der Lebensnotwendigen Arzneimittel.
Vorbereitung auf den Arztbesuch
Dies mag sich zunächst etwas überspitzt anhören, doch tatsächlich können die Aussichten auf eine erfolgreiche Diagnose auch dadurch verbessert werden, dass sich der Patient etwas auf die anstehende Untersuchung bei Impotenz vorbereitet.
Da das Feld an unterschiedlichen Auslösern schließlich so breit gefächert ist, fällt es selbst den Experten oft schwer, die richtigen Faktoren auszuschließen.
Ein erster Schritt der Vorbereitung findet dabei auf emotionaler Ebene statt, denn man sollte dazu bereit sein, möglichst offen über die Probleme zu sprechen. Dies fällt leichter, wenn stets im Hinterkopf behalten wird, wie viele Millionen anderer Männer ebenfalls mit diesen Schwierigkeiten konfrontiert sind.
Des Weiteren gibt es viele Medikamente, die dafür sorgen können, dass eine erektile Dysfunktion als Nebenwirkung auftritt. Deshalb ist es ratsam, alle Beipackzettel der aktuell eingenommenen Medikamente mit sich zu führen, um gegebenenfalls dem Arzt darüber Aufschluss geben zu können.
Besonders bei Menschen, die unter Problemen mit dem Herzen, oder aber einem zu hohen Blutdruck leiden, kann dies von sehr großer Bedeutung sein, denn hier gibt es immer wieder gewisse Korrelationen.
Untersuchungen bei Impotenz
- Der erste Schritt ist meist ein Gespräch für die wichtigsten Informationen.
Dabei geht es sowohl um den Umgang innerhalb der Partnerschaft, wie auch um die eigene Gesundheit. Stellt sich hier nun heraus, dass die Impotenz vermutlich auf psychische Faktoren zurückzuführen ist, so wird in der Regel direkt die Empfehlung ausgesprochen, sich an einen guten Psychotherapeuten zu wenden, und offene Gespräche mit der Partnerin zu führen.
Erst dann wird in der Regel eine Reihe von Untersuchungen in die Wege geleitet, die zeigen können, auf was sich die Impotenz denn nun genau zurückführen lässt.
So bringt der Arzt beispielsweise kleine Elektroden am Penis an, mit denen es völlig schmerzfrei möglich ist, die Reaktion der Nerven zu überprüfen.
Nach der Untersuchung des Nervensystems wird zumeist darauf geschaut, ob die Blutgefäße im Bereich der Genitalien noch intakt sind.
Potenzmittel als Diagnose
Funktionieren PDE-5-Hemmer, kann eine Störung der Nervenbahnen ausgeschlossen werden. Eine Untersuchung der Nervenbahnen ist daher häufig nur dann notwendig, wenn aufgrund von Gegenanzeigen keine PDE-5-Hemmer eingenommen werden können.
Blutgefäße und Blutfluss
Mittels einer Manschette wird überprüft, ob der Blutdruck in dieser Region überhaupt noch stark genug ist, um eine Erektion aufzubauen und zu halten.
Gründe hierfür können zum Beispiel Ablagerungen in den Gefäßen sein, die vor allem von einer ungesunden Lebensweise und einem zu hohen Konsum an Zigaretten herrühren.
Dafür wird eine kleine schmerzhafte Injektion in den Penis vorgenommen, die dazu führt, dass sich die Blutgefäße etwas weiten, wodurch der Blutfluss verstärkt wird. Sollten nun die gewünschten Effekte auftreten, so kann man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es mithilfe von Potenzmittel möglich ist, die erektile Dysfunktion zumindest zeitweise hinter sich zu lassen.
Diese Untersuchung ist allerdings nicht immer notwendig, da in vielen Fällen PDE-5-Hemmer als Diagnose verschrieben werden können. Funktionieren diese Medikamente ist in vielen Fällen keine weitere Untersuchung notwendig, da das Problem mit den Potenzmitteln behoben werden kann.

Hilfe bei Impotenz vom Arzt
Heute bieten sich den Betroffenen zahlreiche Möglichkeiten, um eine Therapie zu beginnen. In vielen Fällen ist es so möglich, die Probleme ganz zu überwinden. Dabei sollte ein Arzt für die Patienten entscheiden, welche Art der Behandlung der Erektionsstörung am besten geeignet ist.
Zuvor sind die oben genannten Untersuchungen notwendig um weitere Rückschlüsse auf die Ursachen der Erektionsstörungen ziehen zu können.
Handelt es sich beispielsweise um ein mentales Problem, ausgelöst durch Stress, Leistungsdruck oder andere Faktoren, so ist der Einsatz von PDE-5-Hemmer’n nicht zwingend notwendig. Allerdings können selbst in diesem Fall die Potenzmittel eine Wirkung zeigen, da sich Betroffene somit oft weniger Sorgen um die Stehkraft machen müssen und das Selbstbewusstsein gestärkt wird.
Ärzte verschrieben daher in vielen Fällen die PDE-5-Hemmer um eine schnelle und unkomplizierte Lösung anbieten zu können. Alternativ kann allerdings auch ein Therapeut konsultiert werden um die Problematik über die mentale Ebene zu besprechen.
Um vom Arzt ein Rezept für PDE-5-Hemmer (Potenzmittel wie Viagra) zu bekommen ist meist keine aufwendige Untersuchung notwendig. Häufig kann das Medikament auch zur Diagnose und Ursachenforschung verschrieben werden.
Ärzte finden durch ein Gespräch oder einem Fragebogen heraus ob Gegenanzeigen vorliegen. Spricht nichts gegen die Verordnung wird meist eine geringe Dosis von bekannten PDE-5-Hemmern wie Viagra (Sildenafil) oder Cialis (Tadalafil) verschrieben.
In Ländern wie England, Polen oder der Schweiz ist Viagra mittlerweile in geringer Dosis rezeptfrei in Apotheken erhältlich. In Deutschland benötigt es allerdings noch ein Rezept. Die notwendige Verordnung wird in den aller meisten Fällen allerdings ohne Probleme ausgestellt und kann auch über eine Online Arztpraxis, bei Anbietern wie euroClinix ausgestellt werden.
Angst vorm Arzt überwinden
Ein Arztbesuch bei Impotenz ist meist nicht so unangenehm wie befürchtet wird. Wer möchte kann auch direkt den Urologen konsultieren um somit die Überweisung von Hausarzt zu umgehen.
Der Urologen kann dies auch noch im Nachgang mit dem Hausarzt abklären, ohne das Sie dies persönlich besprechen müssen.
Ein Arztbesuch ist äußerst ratsam, da die Erektionsstörung auch aufgrund anderer Erkrankungen ausgelöst werden kann. Somit kann sich hinter der ausbleibenden Erektion auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Blutdruckhochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel oder Koronare Herzkrankheit verbergen. Einfach ausgedrückt kann somit sogar ein androhender Schlaganfall durch die Verstopfung von Arterien lauern.
Wer unter plötzlicher Impotenz leidet, sollte daher immer einen Arztbesuch in Erwägung ziehen. Nur durch eine fachliche Untersuchung können andere Krankheiten ausgeschlossen werden.
Schamgefühle wegen Impotenz beim Arzt
Es ist durchaus verständlich, dass es schwierig sein kann, mit Ihrem Arzt über ein sensibles Thema wie die Impotenz und der Erektionsfähigkeit zu sprechen. Hilfreiche Tipps sind:
Männlichkeit nicht in Frage stellen:
Das Gefühl einer ausbleibenden Erektion wird oft mit dem Versagen der Manneskraft assoziiert. Eine erektile Dysfunktion kann allerdings auch trotz hohen Testosteronwert entstehen. Der Gedanke man wäre nicht mehr "männlich" genug, sollte daher kein Hindernis sein.
Sie sind nicht allein:
Impotenz und die damit verbundene Erektionsstörungen sind ein häufiges Problem, das viele Männer jeden Alters betreffen kann. Ihr Arzt hat wahrscheinlich schon viele Patienten mit ähnlichen Symptomen gesehen und wird Sie verständnisvoll behandeln.
Notizen machen:
Es kann hilfreich sein, sich vor dem Arztbesuch einige Notizen zu machen, damit Sie sich sicherer fühlen. Schreiben Sie Ihre Symptome, Fragen oder Bedenken auf, damit Sie nichts vergessen und sich besser vorbereitet fühlen.
Offene Kommunikation:
Es ist wichtig, dass Sie offen und ehrlich mit Ihrem Arzt sprechen. Wenn Sie Ihre Symptome oder Bedenken verschweigen, kann dies die Diagnose und Behandlung beeinträchtigen.
Vertrauen:
Ihr Arzt ist geschult, um Ihnen zu helfen und Ihre Gesundheitsprobleme zu lösen. Vertrauen Sie darauf, dass er oder sie Ihnen helfen kann, eine Lösung zu finden.
In Behandlung vertrauen:
Potenzstörungen sind heilbar und es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für eine härtere Erektion. Indem Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, können Sie den ersten Schritt zur Genesung machen und ein erfüllteres Sexualleben haben.
Wir können jedem Mann mit Erektionsstörungen ans Herz legen, einen Urologen oder Therapeuten aufzusuchen. Wer den Besuch beim Arzt aufgrund von Schamgefühlen verzögert, kann in vielen Fällen die Problematik nur verschlimmern.
Online Arzt bei Impotenz
Wer sich nicht traut den Arzt persönlich aufzusuchen kann auch eine Online Klinik besuchen um mit einem Arzt per Videosprechstunde zu kommunizieren. Alternativ können auch direkt PDE-5-Hemmer per Online Fragebogen angefragt werden.
Quellen:
- Discussing Erectile Dysfunction With Your Doctor | www.webmd.com
- Tips for talking to your doctor about ED – Harvard Health
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier