Welcher Arzt bei Impotenz?
Wenn du den Verdacht auf Impotenz hast, ist der Urologe der richtige Ansprechpartner für dich. Oft erfolgt die Überweisung zum Urologen durch deinen Hausarzt. In seltenen Fällen kann auch ein Neurologe bei Impotenz zuständig sein.
Leider ist Impotenz immer noch ein Thema, über das in unserer Gesellschaft oft geschwiegen wird. Dies ist auch einer der Gründe, warum viele Männer Schwierigkeiten haben, sich mit Erektionsstörungen an einen Arzt zu wenden. Auch die Angst vor dem Arztbesuch kann dazu führen, dass Männer selbst bei schweren Erektionsstörungen zögern, einen Arzt aufzusuchen.
Bevor du im Internet nach unseriösen Angeboten und Selbsthilfemöglichkeiten suchst, möchte ich dir Tipps geben, wie du dich zur ärztlichen Hilfe überwinden kannst, welcher Arzt der richtige für dich ist und welche seriösen Online-Arztpraxen dir helfen können. Unser Artikel ist Werbefrei, leicht zu verstehen und schnell gelesen.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 22. März 2024
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Arzt bei Erektionsstörungen
Bei jeder Form der Impotenz – sei es Erektionsstörung, Ausbleiben der Ejakulation oder Unfruchtbarkeit – ist der Urologe der richtige Ansprechpartner für dich.
In den meisten Fällen wird der Hausarzt also an einen Urologen oder gegebenenfalls auch an einen Neurologen überweisen. Je nach Ursache kann auch ein Psychologe hilfreich sein, zum Beispiel bei einer psychisch bedingten Potenzstörung.
Zuerst sollte man sich bewusst sein, dass Ärzte von Impotenz erst sprechen, wenn mindestens 50 Prozent der Versuche, einen Geschlechtsakt zu vollziehen, scheitern. Außerdem wird ein längerer Zeitraum von bis zu einem halben Jahr betrachtet, denn temporäre Störungen sind durchaus normal und müssen nicht gesondert behandelt werden.
Um herauszufinden, welcher Arzt für das Problem zuständig ist, muss erst einmal überprüft werden, um welche Art von Ursachen es sich handelt
- Physische Ursachen (Körperlich)
- Psychische Ursachen (Kopfsache)
- Medikamentöse Ursachen (Nebenwirkungen)
Es ist zwar möglich, sich an den normalen Hausarzt zu wenden, aber der Prozess der Diagnose und Behandlung kann oft beschleunigt werden, wenn direkt ein Spezialist aufgesucht wird. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Stress.
Bei Anzeichen für eine körperliche Ursache ist der Urologe die richtige Anlaufstelle.
Bei psychischen Gründen kann ein Psychotherapeut helfen, die emotionalen und seelischen Probleme gezielt zu überwinden
Passenden Arzt finden
Gute Ärzte kannst Du anhand von Bewertungen im Internet schnell ausfindig machen. Auch die Kompetenz der Ärzte zeigt sich darin, wie offen sie mit dem Thema umgehen und wie einfühlsam sie sich zeigen.
Zu Beginn sollte keine voreilige Diagnose gestellt werden, da Erektionsprobleme auch mentaler Natur sein können. Ein guter Arzt nimmt sich daher in der ersten Sitzung ausreichend Zeit für Dich, um alle relevanten Fragen zu klären. Dies ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
- Wenn der Arzt sich nicht genug Zeit nimmt, solltest Du einen Arztwechsel in Erwägung ziehen.
Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Dir nicht zugehört wird. Da hinter Erektionsstörungen auch ernsthafte Erkrankungen stecken können, ist es wichtig, dass Deine Bedenken ernst genommen werden. Wenn Du das Gefühl hast, nicht ernst genommen zu werden, ist ein Arztwechsel ratsam.
Grundsätzlich haben sich alle Krankenkassen darauf geeinigt, die Kosten für die Untersuchungen vollständig zu übernehmen.
Bei den Kosten der Behandlung sieht es anders aus. Bis auf die Kosten von oralen PDE-5-Hemmern werden fast alle Behandlungsmethoden von privaten Krankenversicherungen übernommen.
Auch gesetzliche Krankenkassen übernehmen häufig die Behandlungskosten, abgesehen von oralen Potenzmitteln. Diese werden von den Krankenkassen oft als „Lifestyle-Medikamente“ eingestuft und fallen daher nicht in die Kategorie der lebensnotwendigen Arzneimittel.
Vorbereitung auf den Arztbesuch
Es mag sich überspitzt anhören, aber Du kannst die Aussichten auf eine erfolgreiche Diagnose verbessern, indem Du Dich auf die Untersuchung bei Impotenz vorbereitest. Da die möglichen Auslöser so vielfältig sind, kann es selbst für Experten schwierig sein, die richtigen Faktoren schnell zu identifizieren.
- Ein wichtiger Schritt der Vorbereitung ist die emotionale Bereitschaft, offen über Deine Probleme zu sprechen. Es fällt Dir leichter, wenn Du daran denkst, dass viele andere Männer ebenfalls diese Schwierigkeiten haben.
- Viele Medikamente können erektile Dysfunktion als Nebenwirkung haben. Es ist hilfreich, alle Beipackzettel der Medikamente, die Du aktuell einnimmst, zum Arztbesuch mitzubringen.
- Bei Herzerkrankungen oder hohem Blutdruck ist dies besonders wichtig, da hier oft Korrelationen bestehen.
Untersuchungen bei Impotenz
- Der erste Schritt ist meist ein Gespräch, um die wichtigsten Informationen zu sammeln.
- Hierbei geht es um die Beziehung und Deine eigene Gesundheit. Wenn sich herausstellt, dass die Impotenz wahrscheinlich psychische Ursachen hat, wird meist die Empfehlung ausgesprochen, einen Psychotherapeuten aufzusuchen und offene Gespräche mit Deinem Partner zu führen.
- Eine Untersuchungsmethode ist die Anbringung kleiner Elektroden am Penis, um die Reaktion der Nerven zu überprüfen – dies ist völlig schmerzfrei.
- Danach werden in der Regel verschiedene Untersuchungen eingeleitet, um die genaue Ursache der Impotenz festzustellen.
- Anschließend wird geprüft, ob die Blutgefäße im Genitalbereich noch intakt sind.
Potenzmittel als Diagnose
- Ob Nervenschäden vorliegen, kann auch mit Hilfe von Potenzmitteln wie Viagra oder Cialis festgestellt werden. Diese wirken nur, wenn die Nervenbahnen intakt sind.
- Funktionieren PDE-5-Hemmer, kann eine Störung der Nervenbahnen ausgeschlossen werden. Eine Untersuchung der Nervenbahnen ist meist nur notwendig, wenn PDE-5-Hemmer aufgrund von Gegenanzeigen nicht eingenommen werden können.
Blutgefäße und Blutfluss
- Mit einer Manschette wird überprüft, ob der Blutdruck in dieser Region ausreichend ist, um eine Erektion aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
- Ablagerungen in den Gefäßen, oft verursacht durch ungesunde Lebensweise und hohen Zigarettenkonsum, können eine Ursache sein.
- Manchmal wird eine kleine, schmerzhafte Injektion in den Penis vorgenommen, um die Blutgefäße zu weiten und den Blutfluss zu verstärken. Wenn danach die gewünschten Effekte auftreten, kann angenommen werden, dass Potenzmittel helfen können.
Diese Untersuchung ist nicht immer notwendig, da oft PDE-5-Hemmer als Diagnosemittel verschrieben werden. Funktionieren diese, ist in vielen Fällen keine weitere Untersuchung notwendig.
Hilfe bei Impotenz vom Arzt
Es gibt heute viele Möglichkeiten für eine Therapie, um deine Probleme zu überwinden. Dabei sollte der Arzt entscheiden, welche Behandlungsmethode für deine Erektionsstörung am besten geeignet ist.
Bevor eine Behandlung beginnt, sind die oben genannten Untersuchungen nötig, um weitere Rückschlüsse auf die Ursachen der Erektionsstörungen ziehen zu können.
Wenn es sich um ein mentales Problem handelt, das durch Stress, Leistungsdruck oder andere Faktoren ausgelöst wird, sind PDE-5-Hemmer nicht unbedingt notwendig. Doch selbst in solchen Fällen können Potenzmittel wirken, da sie oft Sorgen um die Stehkraft verringern und das Selbstbewusstsein stärken
Ärzte verschreiben daher häufig PDE-5-Hemmer, um eine schnelle und unkomplizierte Lösung anbieten zu können. Alternativ kann auch ein Therapeut konsultiert werden, um die Probleme auf mentaler Ebene zu besprechen.
Um von einem Arzt ein Rezept für PDE-5-Hemmer zu bekommen, ist meist keine aufwendige Untersuchung nötig. Das Medikament kann auch zur Diagnose und Ursachenforschung verschrieben werden.
Ärzte finden durch ein Gespräch oder einen Fragebogen heraus, ob Gegenanzeigen vorliegen. Wenn nichts dagegenspricht, wird meist eine geringe Dosis von bekannten PDE-5-Hemmern wie Viagra oder Cialis verschrieben.
In einigen Ländern wie England, Polen oder der Schweiz ist Viagra in geringer Dosis rezeptfrei erhältlich. In Deutschland benötigst du allerdings noch ein Rezept. Die notwendige Verordnung wird meist ohne Probleme ausgestellt und kann auch über eine Online-Arztpraxis, wie zum Beispiel euroClinix, angefordert werden
Angst vorm Arzt überwinden
Ein Arztbesuch bei Impotenz ist meist nicht so unangenehm, wie du vielleicht befürchtest. Du kannst auch direkt einen Urologen aufsuchen, um die Überweisung vom Hausarzt zu umgehen.
Der Urologe kann dies auch im Nachhinein mit dem Hausarzt abklären, ohne dass du dies persönlich besprechen musst.
Ein Arztbesuch ist äußerst ratsam, denn Erektionsstörungen können auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Dahinter kann sich beispielsweise eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit verbergen. Einfach ausgedrückt, könnte sogar ein drohender Schlaganfall durch die Verstopfung von Arterien hinter der ausbleibenden Erektion stecken.
Wenn du sehr plötzlich unter Impotenz leidest, solltest du daher immer einen Arztbesuch in Erwägung ziehen. Nur durch eine fachliche Untersuchung können andere Krankheiten ausgeschlossen werden.
Schamgefühle wegen Impotenz beim Arzt
Es ist völlig verständlich, dass es dir schwerfällt, mit deinem Arzt über ein sensibles Thema wie Impotenz und Erektionsfähigkeit zu sprechen. Wir geben dir daher einige hilfreiche Tipps:
Männlichkeit nicht in Frage stellen:
Das Gefühl einer ausbleibenden Erektion wird oft fälschlicherweise mit dem Versagen der Manneskraft assoziiert. Eine erektile Dysfunktion kann jedoch auch bei hohem Testosteronspiegel entstehen. Der Gedanke, du wärst nicht mehr "männlich" genug, sollte daher kein Hindernis sein.
Du bist nicht allein:
Impotenz und Erektionsstörungen sind ein häufiges Problem, das Männer jeden Alters betreffen kann. Dein Arzt hat wahrscheinlich schon viele Patienten mit ähnlichen Symptomen gesehen und wird dich verständnisvoll behandeln.
Notizen machen:
Es kann hilfreich sein, vor dem Arztbesuch Notizen zu machen, um dich sicherer zu fühlen. Schreibe deine Symptome, Fragen oder Bedenken auf, damit du nichts vergisst und dich besser vorbereitet fühlst.
Offene Kommunikation:
Es ist ratsam, dass du offen und ehrlich mit Deinem Arzt sprichst. Wenn du deine Symptome oder Bedenken verschweigst, kann dies die Diagnose und Behandlung beeinträchtigen.
Vertrauen:
Ein Arzt ist geschult, um dir zu helfen und deine Gesundheitsprobleme zu lösen. Vertraue darauf, dass er oder sie dir helfen kann, eine Lösung zu finden.
In Behandlung vertrauen:
Potenzstörungen sind behandelbar, und es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für eine härtere Erektion. Indem du mit deinem Arzt darüber sprichst, machst du den ersten Schritt zur Genesung und kannst ein erfüllteres Sexualleben haben.
Bei Erektionsstörungen ist es empfehlenswert, einen Urologen oder Therapeuten zu konsultieren. Das Aufschieben eines Arztbesuchs aufgrund von Schamgefühlen kann die Problematik verschärfen.
Online Arzt bei Impotenz
Wenn du zögerst, den Arzt persönlich aufzusuchen, bietet sich die Möglichkeit, eine Online-Klinik für eine Videosprechstunde zu nutzen. Alternativ kannst du auch direkt PDE-5-Hemmer über einen Online-Fragebogen anfragen
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Quellen:
- Discussing Erectile Dysfunction With Your Doctor | www.webmd.com
- Tips for talking to your doctor about ED – Harvard Health
Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann